Foto: Pia Biehl
Der etwas andere Adventskranz
Schon seit einigen Jahren haben wir in der Hauskapelle unserer Einrichtung statt eines klassisch mit Tannenzweigen gebundenen Adventskranzes ein Wagenrad, auf dem die vier Adventskerzen befestigt sind.
In diesem Jahr überraschte mich die Haustechnik mit einem „neuen“ Wagenrad, größer und stabiler als das vorherige, in dem sich der Holzwurm lange Zeit gütlich getan hatte.
Wir hatten beim Vorbereiten, Aufstellen und Montieren schon sehr viel Freude.
Die Frage einer Besucherin, ob wir kein Geld mehr hätten für Tannenzweige und einen „ordentlichen Adventskranz“ motivierte mich, im Rahmen der Adventstündchen und einer Andacht auf die Geschichte des Advents und die Entstehung des Adventkranzes zu schauen.
So wissen bei uns jetzt fast alle, dass die Adventszeit im Frühchristentum bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts eine Fastenzeit war, die vom 11. November, St. Martin, bis zum 6. Januar (Erscheinung des Herrn ging). Die katholische Kirche hat das Adventsfasten 1917 aufgehoben.
Der Bußcharakter hat sich bis heute erhalten und deshalb ist die liturgische Farbe im Advent das Violett. Auf Blumenschmuck wird weitgehend verzichtet. Und die rosa Schleife an der dritten Kerze steht für „Gaudete“ – Freut Euch – am 3. Advent.
Das Wagenrad ist eine Erinnerung an den ersten Adventkranz, den Johann Hinrich Wichern Mitte des 19. Jhd. Im Rauhen Haus in Hamburg aufgehängt hat, um den von ihm betreuten Kindern und Jugendlichen das immer heller werdende Licht auf Weihnachten hin erfahrbar zu machen.
Vor diesem Hintergrund erinnert uns die Schlichtheit unseres Kranzes an das, was der Advent uns sein will: Vorbereitungszeit – innerlich und äußerlich – auf die Ankunft von Gottes Sohn.
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