Das Frauenamt kommt – welches?

Kirchen-Geschichten

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„Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ – ein Hauptthema und wohl auch das umstrittenste des „Synodalen Weges“. „Wir werden in der Synodalversammlung nicht darüber abstimmen können: Frauenordination – Ja oder Nein?“, so Dorothea Sattler, Theologieprofessorin, im Interview mit dem Bonifatius-Boten (12.09.2021, 4-5). Zusammen mit Bischof Bode leitet sie das damit befasste Forum.

Dazu gehört die Frage: Kann es „neue Dienste und Ämter“ für Frauen geben? Dieser Frage will die hier beginnende Serie nachgehen. In – voraussichtlich – 12 Folgen, die am Mittwoch, jeder Woche erscheinen.

1. Suche nach genuinem apostolischen Frauenamt

Der Ruf nach dem Priestertum für Frauen wird lauter, die Stimmen mehren sich. Ein kirchlich Prominenter nach dem andern spricht sich dafür aus. Bischöfe äußern sich indirekt: Darüber zu sprechen sei wichtig. In naher Zukunft sei das nicht denkbar. Außerdem: die Weltkirche! Die Orthodoxen!

In der Diskussion stehen nicht nur das Priesteramt in sich, sondern auch seine Form:

  • Es sollte demokratisch legitimiert sein.
  • Es sollte auf Zeit möglich sein.
  • Es sollte kollegial ausgeübt werden können.

Das legt die Frage nahe: Taugt da als Modell das traditionelle Priesteramt?

Frage an Frauen: Wollen Sie sich am herkömmlichen männlichen Priestertum orientieren? Es ist durch Männer entstanden, von Männern theologisch begründet, von Männern in seinen geschichtlichen Ausformungen und Wandlungen geprägt. So war der Apostel Junias, den Paulus im Brief nach Rom grüßt als einen, der herausragt unter den Aposteln (16,7), in Wirklichkeit eine Frau Junia, eine hervorragende Apostelin. Zwei Jahrtausende dauerte es, bis das bemerkt, anerkannt und korrigiert wurde. Das illustriert und verstärkt die Tatsache, wie sehr dieses Amt ausschließlich männlich gedacht, und von Männern für Männer ausgeprägt wurde.

Wäre nicht ein genuines Frauenamt zu entwickeln?
Finden sich dafür über Junia hinaus biblische Grundlagen?

Kurt Faulhaber

Fortsetzung Mittwoch, den 6. Oktober

 


siehe www.pastoral-am-puls.de

Die Beiträge sind der Versuch ihrer jeweiligen Verfasser, auf der Basis und im Geist der PASTORAL AM PULS Stellung zu aktuellen Fragen zu nehmen. Sie beanspruchen nicht, im Namen aller Vertreter der PASTORAL AM PULS zu sprechen.