Date:20. Apr 2008

Da öffnet sich der Himmel….

Meditation

Himmel über Häusern und Feldern

Foto:Birgit Thalheimer

Unser Chor traf sich zum intensiven Einstudieren neuer Stücke ein Wochenende lang in einem Tagungshaus, in dem zur gleichen Zeit eine Gruppe älterer Ehepaare eine Zusammenkunft hatte. Die beiden Gruppen begegneten sich immer zu den Mahlzeiten im Speisesaal, ansonsten hatte jede ihr eigenes Programm.
Spontan entstand dabei während eines Gespräches die Idee, für den Gottesdienst der Ehepaare am Sonntag das Eingangslied zu singen, da unser Chor morgens zur gleichen Zeit vor dem Kapellchen seine „Einsingübungen“ machte.

Die Tür der Kapelle stand offen, alle Gottesdienstbesucher waren bereits da, wir warteten im Freien vor der Kapelle. Als der Pfarrer kam, begannen wir draußen „Oh Herr, welch ein Morgen“ zu singen. Es lag eine ganz besondere Stimmung in der Luft.

Uns fiel auf, dass der Pfarrer während des Liedes immer wieder nach oben schaute. Er erklärt später, dass er während des Gesanges das Gefühl hatte, als würde sich der Himmel ein Stückchen öffnen.

Er bedankte sich mit den Worten, dass wir die perfekte Einstimmung auf den Gottesdienst waren und mit unserem Gesang dafür gesorgt hätten, die Herzen aller Zuhörer zu bewegen und durchlässiger zu machen für Gott, dem sie nun in der Eucharistie begegnen wollten.

Als Dank dafür gab er uns die Zusage, unseren Chor ganz in die Gebete mit hineinzunehmen. Wir erlebten ein gegenseitiges Beschenktsein, am meisten wird uns aber die Erkenntnis bleiben:

„Wenn Töne, die aus vollem Herzen gesungen werden, die Kraft haben, den Himmel zu öffnen, dann wollten wir keinen Tag vergehen lassen ohne Gesang!“

 
Birgit Thalheimer