Date:28. Dez 2011

Christoph Probst

Kunst und Kultur

Christoph Probst

Christoph Porbst (r.) Buchcover

Auszug aus einem Brief von Christoph Probst an Bernhard Knoop vom 1. Januar 1943:

„Die schöne Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist nun leider zu Ende. Ich werde dies erste „selbstständige“ Weihnachten nicht vergessen! Es war so innig, reich an schönen Bildern alten und neuen Freuden, hoffnungsvoller und sorgenschwerer Gedanken. Allein das Noldebild, der Gavell und der Christbaum fesseln mich ganz leidenschaftlich an das obere Zimmer. Wie stark habe ich in diesem lichten Raum, der den Bergen, dem abendlichen Himmel und der Morgensonne so nah ist, die Segnungen des einfachen dankbaren Lebens genossen. Meist war meine Freude allerdings so kindlich, dass ich nie lange bei einer Beschäftigung verharrte, sondern den Wechsel zwischen Grammophonmusik, Kindertrubel, Hausarbeit, einem Sonnenstündchen und Lektüre vorzog. Ich kam mir vor wie ein Kind, das zu viel Spielzeug bekommen hat und nun nicht weiss, welchem es die grösste Aufmerksamkeit schenken soll. Einen Schwerpunkt hatten meine Tage wohl, in den Gedanken, Hoffnungen und Bitten für die Zukunft meiner liebsten Menschen, des Volkes und darüber hinaus der ganzen heimatlichen Kugel, die so herrlich wäre, wären die Menschen demütig und friedfertig.

Christoph Probst
* 6. November 1919 † 22.Februar 1943

Der junge Vater von drei Kindern, Mitglied der Weißen Rose, empfing die Taufe und die Heilige Kommunion der katholischen Kirche am Tag seiner Hinrichtung, nachdem er sich in seinem letzten Lebensjahr darauf vorbereitet hatte, durch den katholischen Gefängnisgeistlichen Heinrich Sperr im Gefängnis München-Stadelheim.

 

Anne-Madeleine Plum

 

Buch:

Lukas Verlag; 2011, ISBN-13: 978-3867320658

 

 

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