Christliche Flüchtlinge bedroht

 Zeichen der Zeit

Foto: www.pixabay.de

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Rund 200.000 Christen aus orientalischen Ländern leben derzeit in Deutschland. Sie kamen zum einen als Arbeitsmigranten, weil sie zuhause keine Arbeit fanden. Oder es sind Flüchtlinge, die islamistischen Milizen entkommen konnten. Doch viele Christen fühlen sich in Flüchtlingsheimen nicht sicher. Sie werden von Islamisten bedroht. Am schlimmsten ergeht es jenen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind. Sie werden nach Aussage eines betreuenden Geistlichen oft geschlagen.

Diese beklagenswerten Zustände sind seit Jahren bekannt. Jetzt endlich scheint die Zeit gekommen, dass die Betroffenen mehr gehört und gesehen werden. „Open Doors“, ein evangelikal geprägtes, überkonfessionelles Hilfswerk, das sich für verfolgte Christen einsetzt, hat christliche Asylsuchende befragt. Demnach seien 80 Prozent der Christen Schikanen ausgesetzt, zumeist von Muslimen. Die Repressalien reichen der Veröffentlichung zufolge von Diskriminierung über Körperverletzung bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen.

Dass ein solch hoher Prozentsatz von Diskriminierung betroffen sein soll, bezweifelt die  „Deutsche Bischofskonferenz“. Eine Umfrage, die in den Bistümern durchgeführt wurde, kommt zu einer differenzierten Einschätzung. Einschüchterung und Diskriminierung seien „kein geläufiges, wohl aber ein immer wieder auftretendes Problem, das ernst genommen werden muss.“ Immerhin wollen die katholischen Bischöfe die Konzepte für den Betrieb von Flüchtlingseinrichtungen, die etwa von der Caritas geführt werden, einer kritischen Überprüfung unterziehen. Auch will man „besondere Schutzmaßnahmen für Angehörige religiöser Minderheiten unter den Asylbewerbern“ entwickeln. Die würden dann auch für andere religiöse Minderheiten gelten, etwa Jesiden aus dem Irak oder Nordsyrien.

Klaus Glas