Ministerpräsidentin a. D. Christine Lieberknecht

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Christen singen zur Ehre Gottes

13.06.2018

Fußballweltmeisterschaften ziehen weit über die engere Fangemeinschaft hinaus Menschen in ihren Bann. In Online-diensten, auf Serviceportalen, in Fachzeitschriften und der Tagespresse werden derzeit alle nur denkbaren Stichworte rund um die  Fußball-WM aufbereitet und mehr oder weniger anschaulich erklärt. Als Fußballlaie blieb ich beim Klicken im Internet bei den Texten der Nationalhymnen in deutscher Übersetzung hängen. Was sich jeder selbst unschwer ausrechnen kann, lässt auch das Internet nicht unerwähnt: 128 mal wird ab jetzt bis zum 15. Juli die Nationalhymne eines der teilnehmenden Länder gespielt werden.   

Dabei ist mir manches aufgefallen: wie zu erwarten, spricht sich in den meisten ein patriotisches Bewusstsein aus. In der russischen Hymne ist vom Stolz auf das „von Gott beschützte Heimatland“ die Rede; die Dänen preisen ihr buchenbestandenes Land am salzigen Ostseestrand als „Freijas Saal“; die Marseille der Franzosen verheißt den gekommenen „Tag des Ruhmes“ gegen der „Tyrannei blutiges Banner“. Streitbar singen auch die „Mexikaner, beim Ruf zur Schlacht“.

In diesem Zusammenhang habe ich mich gefragt, was denn eigentlich die christliche Hymne ist. Dass es keine offizielle gibt, weiß ich natürlich. Aber einige bekannte Choräle kämen dafür durchaus infrage. Als der Posaunenchor am vergangenen Sonntag unter Glockengeläut  im Wechsel mit der neu geweihten Orgel „Großer Gott, wir loben dich“ intonierte und die ganze Gemeinde  inbrünstig mitsang, fiel mir die Wahl nicht schwer. Ich denke, viele würden sich auf diesen Choral als „christliche Hymne“ einigen können.

Der entscheidende Unterschied zu allen Nationalhymnen fällt sofort auf: es ist das fünfte Wort im deutschen Text. Wir sind nicht stolz auf die Schönheit des Landes, die Liebe zum Vaterland, die Geschichte der Heimat, sondern auf DICH, Du großer Gott! Es geht nicht um unseren Ruhm, sondern um SEINEN. Nicht wir müssen eine großartige Leistung erbringen, damit zum Schluss unsere Hymne gespielt wird, sondern unser Sieger heißt Jesus Christus. „Es streit für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren.“ So bekennen wir es. Er hat einen Gegner besiegt, den noch niemand bezwungen hat: den Tod. Er lädt mich ein, an seinem Sieg im Glauben teilzuhaben.

Ja, mit Siegern identifiziert sich jeder gern. Ich empfehle uns das nicht nur im Hinblick auf die besten Spieler und die besten Mannschaften der Fußballweltmeisterschaft, sondern auch im Blick auf IHN, unseren „großen Gott“.

Christine Lieberknecht
Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen a. D.