Brückenbauer zu Chagall

Kunst und Kultur

Chagall- <em>Foto: spurensuche.de</em>

Foto: spurensuche.de

Wer heute in Mainz Touristen trifft, hört zwei Fragen: „Wo ist der Dom?“ und „Wo sind die Chagall-Fenster?“. In vielen Reiseführern zu Mainz stehen diese Fenster ganz oben. Und in der Tat ist es eine Erfahrung ganz eigener Art, eine Kirche zu betreten, die ganz in Chagall-Blau getaucht ist.

Vor etwa 40 Jahren beginn das „Chagall-Abenteuer“ des Monsignore Klaus Meyer, der jetzt seinen 90. Geburtstag feierte. Er wollte sein Leben lang eine Brücke bauen zwischen Judentum und Christentum. So schrieb er, selbst halbjüdischer Abstammung, an den Juden Marc Chagall einen Brief. Chagall folgte dem Ruf. Er entwarf neun Fester, auf denen die Heilgeschichte dargestellt wird, und brachte sie nach St. Stephan in Mainz. Nach dem Tod Chagalls wurden 19 weitere Fenster von Schülern des Meisters entworfen, die den Gesamteindruck im Inneren der Kirche ergänzt.

Mehr als 3530 Meditationen, die meist mehrere Stunden dauern, hat inzwischen Klaus Mayer, ehemaliger Pfarrer von St. Stephan, zu den Fenstern gehalten, und es sollen noch mehr hinzu kommen.

Hubertus Brantzen

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