Date:11. Feb 2009

Betten-Beichte

Zeichen der Zeit

Füße

 

Der Valentinstag rückt wieder einmal näher…
In Zeitungen, Fernsehwerbung und mit zahlreichen Aktionen wird überall
für „den Tag der Liebe“ geworben.

Die Aktion eines namhaften Radiosender macht mich stutzig.
Dieser ermittelt in Sachen „Liebe“ und „zwingt“ seine Hörer z.Z. täglich
sich die sogenannte „Betten-Beichte“ anzuhören…

An der in dieser Woche gestarteten Aktion beteiligten sich, den Angaben des Senders zufolge, bereits am ersten Tag mehr als 5000 Menschen!!!
(Der Sender spricht von der bisher größten Onlinestudie des Landes,
die noch bis zum Valentinstag läuft.)

Die repräsentative Umfrage befasst sich damit, wie zufrieden Paare mit ihrem Sexualleben sind, wie es mit Sexualität im Kollegenkreis steht und anderen intimen Fragen zum Sexualleben.
Die Anonymität bei der regionalen Online-Umfrage ermöglicht dabei eine besonders große Offenheit.

Täglich werden die wichtigsten Ergebnisse der Studie von renommierten Sexualforschern auf der Homepage des Senders und natürlich auch „on Air“ veröffentlicht und möglichst „quotenträchtig“ erläutert.

Nicht weniger offen geht es zu ,wenn Anrufer ihre diversen Liebeserlebnisse „live“ in den Sendungen „beichten“…

Das bringt mich dazu über die Bedeutung des Wortes „Beichte“ nachzudenken…

„Beichten“ heißt in meinem katholischen Verständnis eigentlich, ein Gespräch unter vier Augen mit einem Beichtvater zu führen, mit dem Ziel der Sündenvergebung und des Neuanfangs.

Was erhoffen sich wohl die vielen Tausend Teilnehmer der Studie von ihrer Form der „Beichte“?

Für mich ist die Liebe zwischen Mann und Frau etwas so kostbares und schützenswertes, dass es mich stört sie auf diese Art und Weise täglich schon zum Frühstück „serviert zu bekommen“ , aber ich muss mich ja auch nicht zum „Beichtvater“ solcher Themen machen, ich kann ja abschalten…

Gott sei Dank!

 
Birgit Thalheimer