Date:16. Feb 2011

Betende Menschen verändern die Welt

Zeichen der Zeit

Mond und Kreuz

Foto: Hannibal Hanschke – derstandard.at

„Die Finsternis kann nicht mit Waffen aufgehellt werden;
die Finsternis weicht, wenn Lichter angezündet werden.“

Johannes Paul II.

Lichter anzünden, die die Finsternis weichen lassen, die das Dunkel erhellen und neue Hoffnung schenken – wie das konkret aussehen kann, haben Christen und Muslime in Ägypten uns in den vergangenen Wochen auf sehr eindrückliche Weise gezeigt. Auf dem Tahrirplatz in Kairo wurde – für alle Welt sichtbar – ein Zeichen gesetzt für ein friedliches Miteinander über alles Trennende hinweg; ein Zeichen auch für die verändernde Kraft des aufrichtigen Gebets.

Da war mitten im Chaos ein Ort des Friedens entstanden, ein Ort des Zusammenhalts und der Hoffnung. Die große gemeinsame Sehnsucht nach Freiheit, und Frieden einte die vielen tausend Ägypter, die sich dort versammelt hatten. Hier wurde auf vielfältige Weise gemeinsam gebetet – nicht nur mit Gebetsworten und –gebärden, sondern auch mit all den anderen Gesten, in denen sich eine innere Haltung offenbarte, die diese Menschen miteinander verband. Hier harrten alle miteinander aus, begegneten sich mit Respekt und Toleranz, schützten einander, übernahmen ganz selbstverständlich Verantwortung.

Welche Kraft von diesem Ort des gemeinsamen Gebets ausging, durften wir miterleben. Hier wurde uns wieder einmal deutlich gezeigt:

Beten verändert Menschen, und betende Menschen verändern die Welt!

Könnte Gott uns noch ein deutlicheres Zeichen geben, dass wirklich nichts und niemand Macht über uns haben wird, wenn unser Leben zum Gebet wird und wir uns im Gebet mit diesem Gott verbunden wissen?

In Jesus Christus hat Gott uns gesagt: Ihr seid das Licht der Welt. In den Menschen auf dem Tahrirplatz hat er uns gezeigt, dass alle Finsternis weichen wird, wenn wir dieses Licht nicht unter den Scheffel stellen.

 

Hannelore Bares