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„Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ – so lautet der Titel in 11 Bänden eines Romans von Marcel Proust, dessen 5. Band ich gerade lese. Irgendwie passt dieser Titel zu meinem derzeitigen Leben. Seit genau einem Jahr bin ich rausgefallen aus dem Hamsterrad der Gesellschaft, kann nicht mehr meinen Beruf ausüben. Ich habe Post-Covid mit Fatigue. Lange habe ich immer wieder versucht meinen Alltag zu leben, zu arbeiten, bis ich mir eingestehen musste, mein altes Leben gibt es nicht mehr. Es ist eine verlorene Zeit. Eine schwere Zeit völliger Entschleunigung und Schmerzen.
Mein neues Leben besteht aus: Langsam-Tagen und Pacing, einem therapeutischen Konzept, bei dem es darum geht, die eigene Belastungsgrenze zu erkennen und vorher eine Erholungspause einzuhalten, damit sich der Zustand nicht noch verstärkt.
Dieses Leben gibt mir das Gefühl, alles zieht draußen an mir vorbei. Einsamkeit breitet sich aus, gemischt mit einem inneren Unfrieden zwischen Hoffnung und Mutlosigkeit. Wie wird mein Leben weitergehen? Und dann wünsche ich mir, Jesus käme vorbei und ich könnte die Quasten seines Gewands berühren. Vielleicht trägt er heute ja Jeanshose. Noch besser, ER würde mich in seine Arme schließen und mich heilen.
Obwohl ich weiß, ER kommt nicht so, wie ich es mir vorstelle, fantasiere, glaube ich fest daran, dass GOTT mich nicht verlässt, dass ER bei mir ist, den Weg mit mir geht. Vielleicht braucht meine Seele die Zeit zur Heilung, vielleicht werde ich wieder gesund…- vielleicht auch nicht so, wie ich es gern möchte. Wer weiß! Die letzten beiden Bände (12&13) von Marcel Proust tragen den Titel: „Die wiedergefundene Zeit“. Also – alles ist möglich!
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