Foto: Nicole Elß
Woche für Woche brennen wir eine weitere Kerze an, warten auf Weihnachten. Aber auf was warten wir wirklich? Ist Weihnachten ein gestecktes Ziel, alle Aufgaben bis Jahresende zu erfüllen, alle Geschenke zu besorgen, alle Erwartungen einer angemessenen Adventszeit zu erledigen? Wie, Plätzchen backen, Haus schmücken, Fenster putzen, Konzerte besuchen, Glühwein trinken und besinnliche Stunden zu gestalten; alles bis Weihnachten? Und dann?
Ein zauberhafter Moment unter dem Weihnachtsbaum, funkelnde Augen, herrliche Geschenke und das leckerste Essen. Ist das Weihnachten?
Wo bleibt das Gotteskind? Wollen wir wirklich, dass Jesus wieder zurück kommt auf Erden?
Jedes Jahr in der Adventzeit stellen sich mir diese Fragen. Wo finden wir das Gotteskind, und was, wenn wir es oder es uns findet würde?
In der Nachbarschaft werden derzeit eine Katze und ein Wellensittich vermisst. Jeder, der sich liebevoll um ein Haustier sorgt, weiß wie schmerzlich sich dieser Verlust anfühlt. Im Bekanntenkreis liegt gerade eine Oma der Familie auf der Notintensivstation – ob das ein Weihnachten ist?
Die Mutter eines Schulfreundes meiner Tochter hat große Sorge um ihr Kind, weil es einfach nicht die Schubladen der Gesellschaft passt. Sie ist völlig ratlos in ihrer Mutterliebe – auch das klingt mir nicht nach friedvollen Weihnachten?
Sollten wir nicht jeden Tag auf der Suche nach dem Gotteskind bleiben? Nicht nur einen Tag, an dem alles zauberhaft gemacht und Szene gesetzt wird.
Alle Tage im Jahr, ein Licht entzünden und dem leuchten, der gerade im Dunklen sitz. Plätzchen backen, zusammensitzen, naschen. Geschenke bringen, wenn es im Herzen brennt. Jeden Tag im Jahr versuchen einen Moment Stille zu halten. Um zu lauschen und sich nicht selbst zu verlieren.
Alle Erwartungen stellen wir selbst an uns – dann liegt es auch an uns, sie zu streichen oder zu kürzen.
Dass dies keine leichte Aufgabe ist, kann man sich denken. Eine Herausforderung für alle, die niemals in vier Wochen Adventszeit oder sechs Wochen Fastenzeit passt. Das ist eine Lebensaufgabe, eine Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Gotteskind. In unserem Herzen beginnt der Weg, bereit zu sein für Gott.
So wünsche ich allen, bleibt auf der Suche nach dem Gotteskind – nicht nur an Weihnachten, sondern jeden Moment eures Lebens.
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