Foto: Sonja Knapp
In den Tagen rund um den ersten Advent herrscht bei uns zu Hause alle Jahre wieder Ausnahmezustand. Backbleche und Geschenkdosen sind aus den Schränken geräumt; Mehl, Nüsse, Butter Zucker und Eier stehen verstreut – und nicht zu vergessen die Gewürze: Adventliche Backwerkstatt. Spitzbuben-Sterne, Vanillekipferl, Linzer-Herzen, Nugat-Hörnchen, Ingwer-Engel, Husarenkrapfen, Gewürzmakronen und vieles mehr. In allem sind nur die besten Zutaten verarbeitet, versteht sich; und alles wird mit viel Liebe verbacken. Das wichtigste neben der Liebe sind natürlich die Gewürze.
Die Freude am Backen habe ich von meiner Oma geerbt. Und auch sie hat dabei schon sehr gerne allerhand Würziges verwendet – und das sogar mit Bedeutung gefüllt:
Zimt macht empfänglich für die Süße des Lebens. Vor allem in trüben Zeiten sollte man ihn also reichlich verkosten.
Vanille hebt die Stimmung und steigert das Wohlbefinden.
Ingwer wärmt – nicht nur den Körper, sondern auch das Herz und die Seele!
Nelken lindern Schmerzen.
Kardamom löst Spannungen – im Körper und auch in Beziehungen!
Muskat ist ein ganz besonderes Gewürz. Es hemmt Entzündungen, reduziert Stress, beruhigt die Nerven und beschert einen guten Schlaf. Aber man darf es nur in homöopathischen Dosen genießen, sonst wird es giftig!
Eine Prise Salz darf in keinem Plätzchenteig fehlen. Das ist überraschend und gibt den gewissen Pfiff.
So hat es mir meine Oma überliefert. Viele Jahre später, als sie schon verstorben war und ich die Verantwortung für die Weihnachtsbäckerei übernommen hatte, habe ich mich mit der Wirkung dieser weihnachtlichen Gewürzen beschäftigt – und festgestellt: vieles von dem, was die Oma mir da mitgegeben hat, stimmt. – Eine weise Frau!
Auch in diesem Jahr ist es wieder so: Zum zweiten Advent ist aller fertig und wird großzügig verspeist und verteilt.
Mögen die Gewürze bei allen, die die Plätzchen verkosten, ihre heilsame Wirkung entfalten! (Denjenigen, die den Text lesen und nicht die Möglichkeit haben, das ein- oder andere Plätzchen bei mir zu stibitzen, möge diese heilsame Wirkung anderswoher zuteil werden!)

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