Literaturtipp
Buchhandlungen haben es schwerer denn je. In Corona-Zeiten bestellen noch mehr Menschen als zuvor ihre Bücher online. Die gutsortierte kleine Buchhandlung, bei der man auch mal einen richtigen Buchtipp bekam, wenn man ein Geschenk suchte, scheint vom Aussterben bedroht. Deshalb hier ein Buchtipp vor Weihnachten. Keine Unterhaltungsliteratur, aber ein Buch das sich lohnt.
Thomas Schumacher erklärt 13 (un)katholische Missverständnisse. Schieflagen und Klärungen verspricht er dabei aufzuklären und zurechtzurücken.
- Da geht es um Dreifaltigkeit, um die Botschaft von Weihnachten – also darum, wie man Inkarnation verstehen kann – und um die Frage, wie wörtlich die Bibel zu nehmen ist.
- Das Buch räumt aber auch mit ziemlich verbreiteten Missverständnissen auf und macht klar, warum die Kirche kein „Zusammenschluss von Gläubigen“, sondern Gottes heiliges Volk ist, bei dem es auch keine Chefs, sondern nur verschiedene Dienste gibt.
- Oder auch, warum die Eucharistiefeier eigentlich ein himmlisches Hochzeitsmahl ist und es dabei nicht allein um die Wandlung geht.
- Von besonderer Aktualität ist das Kapitel über den Menschen, zumal im 21. Jahrhundert Systeme künstlicher Intelligenz die Frage danach, was den Menschen denn eigentlich ausmacht, wichtiger denn je wird: „Der Mensch gründet als Geschöpf in Gott und steht vor Gott, aber nicht nur der Mensch.“
- Streitbar zeigt der Autor sich im 11. Kapitel, wo er über die Frage nachdenkt, ob „Organspende ein Akt christlicher Nächstenliebe“ sei.
- Die letzten beiden „Missverständnisse“ drehen sich um das Leben nach dem Tod. Geht die Seele nach dem Tod ins Jenseits – oder ist das vielleicht eine falsche Formulierung?
- Und müssen wir Christen fürchten, „die Welt endet in einer großen Katastrophe“?
Klar und intelligent, aber nicht abgehoben, sondern verständlich erklärt Thomas Schumacher diese Missverständnisse und macht auch schwierige Zusammenhänge nachvollziehbar.
- Sein letztes Kapitel ist vielleicht das tröstlichste: „Jesu Vollmacht ist größer als die größte kosmische Katastrophe nur sein könnte.“
Ein gutes Wort in einer für uns alle schwierigen Zeit.
Hinweis: ISBN 978-3-942013-51-2